Geschichte

“1200 Jahre Langkampfen”
Geschichte von Langkampfen

 Der Ort Langkampfen ist als "Langchompa" schon 799 beurkundet.

Über den Namen des Ortes gibt es verschiedene Auslegungen. Nach Ansicht von Dr. L. Steub bedeutet Langkampfen "longus campus" d. h. "Lang-Wies". Pfarrer Michael Juffinger und Pfarrer Raphael Juffinger erklären den Namen als Dingstätte beim Landgericht (bayuwarisch). Nach DDr. M. Mayer ist der Name keltischen Ursprunges. "Kamp". Kamp heiße Flußknie; maßgebend sei dafür Oberlangkampfen.

Die Römerstraße führte durch Langkampfner Gemeindegebiet.

Bei der Landesteilung unter den Bayrischen Herzogen am 28. März 1255 ist Langkampfen zu Oberbayern gefallen.

In dieser Zeit waren auch die Bischöfe von Regensburg in Langkampfen begütert. Sie haben diesen Besitz mit der Burg Schindlberg vermutlich an Konrad und Friedrich von Freuntsperch verpfändet, denn nach einem Vergleich vom 7. Februar 1266 haben die Gebrüder Freundsberg "Eigenleute, Vogtei Hof und Zehnt zu Langkampfen" Bischof Leo von Regensburg zurückgegeben.

Langkampfen gehörte zu den drei Schrannen oder Ämtern des Gerichtsbezirkes Kufstein. Der Amtsmann hatte vor dem Wirtshause unter freiem Himmel oder auf dem Tanzboden in der Fastenwoche Reminiscere Ehehafttaiding abzuhalten. Die Gerichtsuntertanen nahmen auf Tischen und Bänken Platz, hörten die Gerichtserläße an und wohnten den Gerichtssitzungen bei.

Im Landshuter Erbfolgekrieg 1504 eroberte Kaiser Max die Festung Kufstein und ließ die Befehlshaber der Feste, Hans von Penzenau den Büchsenmacher und 22 Landsknechte hinrichten. Ein Bildstöckl beim Elferbauer in Morsbach (zwischen Kufstein und Langkampfen) erinnert an dieses Ereignis (künstl. Bildstöckl von A. Siber).

Durch den Kölner Spruch vom 30. Juli 1505 durfte jeder Kriegsführende seine Eroberungen behalten, und so kam das Gericht Kufstein (damit auch Langkampfen) an den "Kaiser"!

1348 wütete in Tirol zur Regierungszeit Margarete Maultasch der "Schwarze Tod". Die Grundparzelle 891 oberhalb des Thurns (Thunerer) wird im Volksmund (Pestfriedhof) genannt. Es handelt sich um einen kleinen, von Stauden eingefassten Fleck.

Die "Martersäule" zwischen Unterlangkampfen und Niederbreitenbach an dem Fahrweg nach Mariastein bezeichnet man noch heute als Pestsäule: 1947 wurde sie renoviert und vier Bilder des akad. Malers Toni Kirchmair, Wildschönau-Innsbruck angebracht (Martyrer).

Nahe des Bachdammes im südöstlichen Teil des Dorfes ist das Thunereranwesen "Beim Thurn". Der Bau war früher (vor 1938) noch um ein Stockwerk höher, aus Bachsteinen aufgebaut, die Mauern sehr dick und außen nicht verputzt. Im Mittelalter war das Gebäude der Sitz des freundbergischen Ritters, später der des Geschlechts der Scharfstetter. Es diente in der Folgezeit als Zehentturm der Scharfstetter. 1787 muss der Thurn mit einigen Feldern in bäuerlichem Besitz gewesen sein, da der "Scharfstetter Thurn" in diesem Jahr bei der Pfarrkirche Unterlangkampfen zehentpflichtig angeführt wird.

In der Senke nächst dem "Scharfstetter – Thurns" soll früher ein kleiner See gewesen sein; am Abhang sind mehrere Bachrinnsale feststellbar.

Um 1315 wird in der Conradinischen Matrikel des Bistums Freising (Langkampfen gehörte bis 1810 zur Diözese Freising-München) die Pfarre Langkampfen mit sechs Filialkirchen erwähnt. Nach DDr. Mayer, Going, war ursprünglich wohl in Unterlangkampfen eine Kirche aus Holz errichtet worden, die später durch einen solchen aus Mauerwerk ersetzt wurde.

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde das Gotteshaus eingeäschert. Die vermutlich 1599 wiedereingeweihte neue Kirche bestand ohne größere bauliche Veränderung bis in das erste Viertel des 18. Jahrhunderts.

1720 bis 1723 wurde die baufällige Kirche nach einem Abbruch bis auf den Chor neu erbaut und am 30. August 1723 geweiht.

Am 14. Oktober 1725 ist das Gotteshaus durch eine Feuersbrunst mit acht Bauernhäusern völlig abgebrannt. Nach der Instandsetzung der Brandschäden blieb die Kirche vor weiteren Brandkatastrophen verschont und wurde 1882 von Malermeister Stumpf aus Kufstein restauriert.

Neue Seitenaltarblätter schuf Kunstmaler Josef Gold aus Salzburg der um 1900 in Tirol tätig war.

1946-47 wurde die Pfarrkirche innen durch akad. Maler Toni Kirchmair, Innsbruck-Wildschönau unter Pfarrer Ignaz Hofinger erneuert, dabei wurden drei Fresken auf der Decke der Orgelemore entdeckt. Sie stellen den heiligen Sebastian, St. Margaretha und St. Korbinian dar.

Im Jahre 1974 wurde die Pfarrkirche und der Turm außen renoviert.

Schloß Schönwörth in Niederbreitenbach

Am 14. Oktober 1834 erstanden zwei Bauern das Thurmgut zu Niederbreitenbach 1858 erstand es der Zementfabrikant Alois Kraft aus Kufstein.
Von ihm erwarb es der Arzt Dr. Georg Widmann.

1886 erwarb es der reiche Russe Durchlaucht Alex. Wladimirowitsch Fürst Baratinsky aus St. Petersburg. Das Schloß erfuhr nun verschiedene bauliche Veränderungen. Ein Turm und eine Veranda wurden angebaut, Wagenschupfen, Pferdeställe und Wohnungen für die Dienerschaft errichtet. Im großen viereckigen Turm wurden kleine Gästezimmer erstellt. Ein neuer Aufgang und eine gedeckte Stiege wurde in Form eines runden Turmes angebaut.
Fürst Baratinsky kaufte ein kleines Bauerngut neben dem Schloß an und ließ einen Park anlegen: Der Fürst zeichnete sich durch große Freigiebigkeit aus beispielsweise für Bau des Schulhauses Oberlangkampfen.

1895 erstand den Besitz der Reichstagsabgeordnete Andreas Baron Dipauli von Treuheim. Der nächste Besitzer war Graf Strachwitz. Nächste Besitzerin war Mathilde Gräfin Quadt Isny, welche am 19. Mai 1967 auf dem Ortsfriedhof in Unterlangkampfen beerdigt wurde. Jetziger Besitzer: Frau Cornides Margit (Tochter der Gräfin Quadt Isny).

Langkampfen als Schifferdorf

Die Tiroler Landesregierung hat der Gemeinde Langkampfen mit Beschluss vom 20. März 1973 ein Wappen verliehen.

Beschreibung des Wappens:

In Blau ein goldenes Innschiff mit schwarzen Streifen auf der Schiffswand und zwei schräg innen stehenden Rudern.
Das Wappen erinnert an die einstige überragende Bedeutung Langkampfens als Stützpunkt der Innschifffahrt und als Schiffswerft, auf welcher die Schopper ein Großteil der Innschiffe bauten.

Viele Bewohner Langkampfens arbeiteten als Schopper, Schiffer und Schiffsknechte. Die Schiffstleute (Schöfleute) waren derbe, gesunde und kraftvolle Menschen, die einem guten Tropfen nicht abgeneigt waren.

Am ersten Sonntag nach dem Erscheinen des Herrn hat die Schöfleute (die Zunft der Schiffsleute) ihr eigenes Fest, das sehr feierlich begangen wurde. An diesem Tage wurden die Schiffsleute für ein Jahr angeworben. Alle Schiffsleute gehörten der Schiffsleutebruderschaft an.

Ihre Bruderschaft- oder Zunftzeichen wurden bei kirchlichen Umzügen mitgetragen. Es sind dies zwei Lichtträger die auf zwei Meter langen Stangen je ein in Holz geschnitztes Schifflein trägen; eine Nachbildung ihrer Schiffe.
Diese Schifflein waren auch Grundlage für das Gemeindewappen.

Innaufwärts wurden die Schiffe von Pferden die am Uferweg geführt wurden, gezogen. Daher der Flurname Schiffsritt.

Im Jahre 1919 wurde in Schaftenau eine chem. Techn. Fabrik errichtet. Später wurden daraus zwei Fabriken

  • Alpine Chemische AG.
  • Elchemie Ges.mbH.

In den Jahren 1959/60 fusionierten die beiden Betriebe. In der Folge wurde der Firmenname auf Biochmie Ges. mbH. geändert.
Ab 01.Jänner 2004 wurde die Firma Biochemie auf den Namen SANDOZ abgeändert.

Weiters befinden sich noch folgende Betriebe in Schaftenau:

  • Firma Unterland Flexible Packaging AG., Gesellschaft für Kunststofftechnik
  • Firma Stork Prints Austria AG.
  • Firma VIKING GmbH.,

Die Industriebetriebe in Schaftenau waren für Langkampfen schon immer sehr wichtig, wegen der Steuereinnahmen.
Durch die Arbeitsmöglichkeit im Ort haben sich sehr viele Arbeiter und Angestellte hier angesiedelt.

Die Chronisten der Gemeinde Langkampfen:
Mayr Heinrich und Lackner Franz